Mancherorts haben wir sie ganz verdrängt. Gleichzeitig genießen wir in der Freizeit oder bei Müdigkeit ihren Schatten. Über dem Boden charakteristisch, unter ihm fest. Wir haben ihnen viele Male Unrecht getan, aber sie bleiben. Sie kümmern sich um ihre Freunde und Beziehungen. Bäume. Es wäre schwer, sich eine andere ikonischere Theaterszene des 20. Jahrhunderts vorzustellen als den kahlen Baum in Becketts Godot. Ein Zeuge der Zeit, ihrer Wechselfälle und Niederlagen. Die Choreographin und Tänzerin Věra Ondrašíková spielt den Baum in einer Reihe von Tanzrollen, in denen er nicht nur seine Funktionen, sondern auch seine wundersamen Zeiten ändert. Er ist Zeuge einer stimmungsvollen tänzerischen Hommage an das Wunder der Natur.
Věra Ondrašíková arbeitet als Choreographin, Tänzerin und Lehrerin in der tschechischen und internationalen Tanzszene. Obwohl sie kein eigenes Ensemble gegründet hat, hat sich um sie ein Kollektiv herausragender Performer (Jaro Ondruš, David Králík, Josef Kotěšovský), Musiker (Filip Míšek, Stanislav Abrahám) sowie bildender Künstler (Michal Rydlo) und Lichtdesigner (Pavel Kotlík, Patrik Sedlák) gebildet.